Was tun bei einer Nickelallergie?
Immer mehr Menschen werden heute von Allergien geplagt. Als Allergene stehen dabei meist bestimmte Nahrungsmittel im Vordergrund. Sind diese bekannt, können sie mit mehr oder weniger Einschränkungen gemieden werden. Doch was, wenn eine Allergie gegen einen Stoff vorliegt, der in vielen Lebensmitteln vorkommt, wie z.B. Nickel?
Funktionen von Nickel
Gerade wenn eine Nickelallergie vorliegt, ist es eigentlich wichtig zu wissen, welche Funktionen das Spurenelement eigentlich in unserem Körper hat. Leider sind die Funktionen von Nickel noch weitgehend unverstanden. Nickel ist vor allem in Haut und Knochenmark zu finden. Es scheint Bestandteil verschiedener Enzyme zu sein. Darüber hinaus gibt es einen Zusammenhang zwischen Nickel und Eisen. So kann ein Nickeldefizit die Eisenaufnahme senken, ein Eisendefizit kann andererseits die Nickelaufnahme erhöhen. Dieser Zusammenhang sollte bei einer nickelarmen Ernährung beachtet werden. Während der Schwangerschaft ist die Nickelaufnahme erhöht. Auch hier ist der Grund dafür bisher nicht bekannt. Ausgeschieden wird Nickel über den Urin (60%), die Galle und den Schweiß.
Nickeldermatitis
Eine Nickelallergie oder Nickeldermatitis gehört zu den atopischen Allergien. Das bedeutet, dass zum einen eine genetisch angelegte Bereitschaft vorliegt, eine Allergie zu entwickeln und zum anderen ein zusätzlicher Provokationsfaktor die Allergie auslöst. Diätetisch versucht man beide Faktoren zu beeinflussen. Die genetische Bereitschaft scheint sich in einer zu geringen Produktion von Prostaglandin E1 auszuwirken, das maßgeblich an der Immunregulation beteiligt ist und die Histaminausschüttung hemmen kann. Histamin ist die Substanz, die die allergische Reaktion hervorruft. Da Gamma-Linolensäure der Vorläufer des Prostaglandins E1 ist, erwartet man durch die Substitution der Linolsäure eine Verbesserung des Zustandes. Gamma-Linolensäurereiche Nahrungsmittel sind Distelöl und Nachtkerzenöl.

Um den Provokationsfaktor, das Nickel; zu minimieren, muss eine relativ große Umstellung der Ernährung erfolgen. Eine bedarfsgerechte Ernährung ist gerade bei einer Nickelallergie nur sehr schwer möglich. In besonders schweren Fällen kann es sein, dass bestimmte Nährstoffe (B-Vitamine) substituiert werden müssen.

Die folgende Tabelle enthält erlaubte und zu meidende Lebensmittel:

Erlaubte Lebensmittel
Zu meidende Lebensmittel
Konserven
Alle Fleischsorten
Geflügel
Fisch (siehe Ausnahmen)
Eier
Milch
Joghurt
Butter
Margarine
Käse (außer Edamer)
eine mittelgroße Kartoffel pro Tag

polierter Reis
Weißmehl
frische Früchte (siehe Ausnahmen)
Kaffee
Wein
Bier

geringe Mengen von:
Blumenkohl
Weißkohl
Karotten
Gurken
Kopfsalat

In rostfreiem Stahl gekochte Speisen
Heringe
Muscheln und Austern
Shrimps
Fischkonserven

Edamer

Spargel
Bohnen
Pilze
Lauch(zwiebeln)
Mais
Spinat
Tomaten
Erbsen
Sojaprodukte

Feigen
Ananas
Himbeeren
frische und gekochte Birnen
Backpflaumen

Vollkornprodukte
Rhabarber
schwarzer Tee
Kakao
Schokolade
Backpulver
Lakritze
Nüsse
Mandeln

Leitungswasser gilt, entgegen früheren Empfehlungen als unbedenklich, wenn die ersten 250 ml verworfen werden. Auch Konserven (außer Fisch- und manche Obstkonserven) gelten als tolerabel.


 
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