Die Mazdaznan - Ernährung
Die internationale Mazdaznan-Bewegung geht auf Otoman Zar Adusht Ha'nish, (mit bürgerlichem Namen Otto Hanisch) , zurück. Genau genommen sogar auf den Propheten Zarathustra, der ca. 600 Jahre vor Christus lebte. Dessen Gedanken über die Ernährung bilden die eigentliche Grundlage für die Ernährungslehre von Otto Hanisch (1844 bis 1936).
Philosophie und Thesen
Meister Dr. Otoman Zar Adusht Hanish
Das Wort "Mazdaznan" (gesprochen Masdasnan) entstammt der Zendsprache und bedeutet soviel wie "Meistergedanke" oder "Der Gedanke, der alles meistert". Schon hier wird deutlich, dass es bei der Lehre nicht nur allein um eine Ernährungsform geht, sondern um mehr. So kann man auf der Homepage der Mazdaznan-Anhänger auch lesen, dass es sich um eine Lebenskunde handelt, die sich mit den "Grundwahrheiten der Philosophie, Soziologie, Wissenschaft und Religion beschäftigt". Sie soll bis in das Kleinste anwendbar sein und sich anscheinig macht, "gegen die Not der Zeit die Hilfe zu bringen, die jeder und alle auf allen Stufen der Entwicklung nötig haben."

Die Grundpfeiler der Lehre sind die Atmung und die Ernährung.
Der Atmung wird eine besondere Rolle für die körperliche und geistige Verfassung zugeschrieben. "Soll das Nervensystem oder die Organe besser arbeiten, muss der Blutkreislauf zu vollkommener Zirkulation angeregt werden, um die Versorgung zu gewährleisten. Dies geschieht mittels tieferer Atmung. Sonst bilden sich Ansammlungen von Kohlensäure und anderen Gasen, die nicht nur die Sättigung des Blutes mit Sauerstoff unterbinden, sondern außerdem verbrauchte und verwesende Abfallstoffe ablagern", ist so auf der Homepage der "Mazdaznanier" zu lesen Die Ernährung ist nach der Mazdaznan-Lehre ein Schöpfungsprozess, der den Menschen eine Hilfe bei der Entwicklung zu einer höheren Menschwerdung sein soll. So wird das gedankenlose "Herunterschlingen" der Nahrung, wie an vielen Currywurstbuden zu beobachten, abgelehnt. Man soll sich stattdessen viele Gedanken um die Ernährung machen und sich auf das Nötigste beschränken. Übergewicht gilt in der Lehre als größtes Übel.
Die Lebensmittel werden in ausscheidende und aufbauende Lebensmittel unterschieden. Aber auch die Gezeiten und der Tagesrhythmus spielen bei der Ernährung eine Rolle.

Ernährungsrichtlinien
Mazdaznanstern
Die Maxime der Mazdaznan-Ernährung verlangt eigentlich genau nach dem Gegenteil: nach dem Minimum. So soll nur so viel gegessen werden, wie unbedingt nötig ist. Dabei wird jedoch betont, dass die Ernährung abwechslungsreich sein soll. In der Lehre wird festgelegt, welche Lebensmittel erlaubt und nicht erlaubt sind.
Abgelehnte Speisen
  • Fleisch wird abgelehnt
  • Konservierte Waren soll nicht verzehrt werden. Es sollen stattdessen Produkte der Saison verzehrt werden.
  • Rohkost wird ebenfalls abgelehnt, da das Kochen und Braten des rohen Gemüses als ein Akt verstanden wird, "Herr über die Natur zu werden."
Erwünschte Speisen
  • Eier und Milch sind erlaubt.
  • Empfohlen wird eine Kost, die aus 2/3 Gemüse und zu 1/3 aus stärke- fett- und proteinhaltigen Speisen besteht. Zu Beginn einer Mahlzeit sollen das Gemüse, das zu den ausscheidenden Lebensmittel gehört gegessen werden, dann folgen die aufbauenden Lebensmittel wie Getreide, Mich, Eier und Nüsse.
  • Ähnlich wie in der "fit-for-life" - Ernährung, soll bei der Ernährung auf die Hauptausscheidungszeiten (morgens und am nachmittags) geachtet werden, zu denen möglichst nichts verzehrt werden soll.
  • Wie bei der Trennkost, werden bestimmte Lebensmittelkombinationen als geeignet, andere als ungeeignet betrachtet. Anders als bei der Trennkost, gelten jedoch Lebensmittel mit ähnlicher Struktur als ungeeignet, da sie sich nach der Lehre bei der Verdauung behindern.
    Günstig werden daher Lebensmittel mit unterschiedlicher Struktur, wie z.B. Brot und Obst oder Eier und Salat betrachtet.

Bewertung
Wer sich erst einmal durch die Mazdaznan Philosophie hindurchgearbeitet hat, findet, anders als bei vielen anderen Ernährungsformen, eine Ernährungsform, die im Prinzip empfohlen werden kann. Die Vermutung, dass Lebensmittel gleicher Struktur sich bei der Verdauung behindern, ist zwar wissenschaftlich nicht haltbar, aber der Schluss, sich daher abwechselungsreich zu ernähren, geht schließlich doch in die richtige Richtung.
Durch die Ablehnung von Fleisch, besteht bei unachtsamer Lebensmittelauswahl die Gefahr einer Minderversorgung mit Eisen und Jod und Vitamin B12.

 
Stimmen der Fachwelt
Der AID bewertet die Mazdaznan-Ernährung als vorteilhaft. Die philosophischen Ideen werden zwar als naturwissenschaftlich nicht haltbar betitelt, aber ansonsten werden der Kost die Vorteile einer ovo-lakto-vegetabilen-Kostform bescheinigt. Besonders der Abwechslungsreichtum wird als besonders positiv hervorgehoben.

 

Weitere Informationen und Literatur:

Mazdaznan - Homepage:
http://www.mazdaznan.de

Ganz, Ernst;Dreher, Otto: Lebenswissenschaft
ISBN 3-7197-0370-3, Geheftet

Hanish, Otoman Z: Die Macht des Atems
ISBN 3-7197-0307-X, Paperback/Pappband
(zurzeit nicht lieferbar)


 
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