Wer nach einer üppigen Grünkohlmahlzeit einen Kräuterschnaps trinkt, regt damit den Magen an, mehr Salzsäure zu produzieren.
Salzsäure ist allerdings nicht für die Fett-, sondern für die Eiweißverdauung von Bedeutung.
Durch die vermehrte Salzsäureproduktion wird also der Eiweißanteil von fetten Speisen schneller verdaut.
Damit kann dann tatsächlich die Magenverweildauer etwas verkürzt werden.
Doch Vorsicht - Im Magen findet durch die Magenbewegung auch die Vorbereitung der Fette zur Verdauung im Dünndarm statt.
Das Fett wird durch die Magenbewegung emulgiert. Die Magenbewegung wird aber durch eine zu hohe Menge "Alkohol" gehemmt, so dass sich die Magenentleerung verzögert.
Folge ist dann eine schlechtere Fettverdauung.
Die Kräuter von Verdauungsschnäpsen regen auch die Produktion und Abgabe von Gallensäften an, die direkt bei der Fettverdauung beteiligt sind.
Die Gallensäfte treten aber erst eine "Etage tiefer", im Dünndarm in Aktion. Dem überfüllten Magen ist damit nicht geholfen.
Wer also unbedingt zum Schnäpschen greift, sollte einen Kräuterschnaps bevorzugen.