Ernährung bei Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa |
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Inhalt:
2. Medikamentöse Therapiemöglichkeiten bei Colitis Ulcerosa 3. Medikamentöse Therapiemöglichkeiten bei Morbus Crohn 4. Ernährung bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
4.2 Ernährungsrichtlinien: Colitis ulcerosa 4.3 Ernährungsrichtlinien: Morbus Crohn
5.1.2 Gemüse und Obst 5.1.3 Milch- und Milchprodukte 5.1.4 Fleisch, Fisch, Eier 5.1.5 Fette und Öle 5.1.6 Getränke 5.1.7 Zucker 7. Ernährung während einer akuten Phase (Entzündungsschub)
7.2 Strenge Sonderkost 7.3 Erweiterte Sonderkost 7.4 Durchfälle 7.5 Gestörte Oxalsäureresorption
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3. Medikamentöse Therapiemöglichkeiten bei Morbus Crohn
Beim Morbus Crohn richtet sich die medikamentöse Behandlung nach dem Sitz der Entzündung:
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4. Ernährung bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
Im folgenden werden zuerst die Ernährungsrichtlinien für beide Erkrankungen erläutert. Weiter
unten folgen dann erläuternde Informationen.
4.1 Allgemeine Tips
Das Essen ansprechend zu Tisch bringen und in Ruhe essen (die Verdauung ist dann besser);
gut kauen (die Nährstoffe werden besser aufgenommen);
nicht zu viel essen (keine Riesenportionen);
nicht zu heiß/kalt essen.
4.2 Ernährungsrichtlinien: Colitis ulcerosa
Remmissionsphase
4.3 Ernährungsrichtlinien: Morbus Crohn
Remmissionsphase
Bei einer schweren Verlaufsform ist in 70% eine Elementardiät sinnvoll
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5. Ernährung in der Remission: Morbus Crohn & Colitis ulcerosa
Bei Morbus Crohn und auch bei Colitis ulcerosa ist in beschwerdefreien Zeiten die Vollwerternährung eine empfehlenswerte Kost.
Diese hat zum Ziel:
5.1 Die einzelnen Lebensmittelgruppen
Im folgenden wird auf die Lebensmittelgruppen, die bei einer Erkrankung an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa besonderes beachtet werden sollten, eingegangen.
Normalerweise wird bei dem Gebäck und Brot, das wir zu uns nehmen, fast nur der Mehlkörper des Kornes benutzt. Will man aber alle
wertvollen Inhaltsstoffe (Vitamine, Mineralstoffe) ausnutzen, muß das ganze (oder weitgehend das ganze) Korn gegessen werden.
Geeignete Lebensmittel sind z.B.: Vollkornbrot, gekochter Getreidebrei und Müsli.
Bei beiden Erkrankungen wird empfohlen, in der Remissionsphase viel Gemüse und Obst zu verzehren. Dabei ist jedoch einigen zu beachten!
Die Verträglichkeit von Obst und Gemüse ist sehr unterschiedlich. Sie sollte krankheitbedingt und individuell angepaßt werden.
Bei Darmproblemen ist es sinnvoll, die Schale des Obstes zu entfernen, da sie oft abführend wirkt.
Eine Ausnahme bildert der Apfel (auf der Glasreibe mit Schale gerieben). Die so mitverzehrten Pektine wirken stuhlregulierend.
Reine Milch wird oft nicht vertragen.
Die Bekömmlichkeit sollte jeder für sich selbst austesten. Gut vertragen werden im allgemeinen Sauermilchprodukte. Zu bevorzugen sind Produkte mit "Acidophilusbakterien" (als "Biojoghurt" gekennzeichnet). Statt Fruchtjoghurts (gesüßt mit diversen Zusatzstoffen) lieber Naturjoghurt oder Dickmilch mit Früchten anrühren.
Käse
Bei Lactoseintoleranz
Die Fähigkeit, Lactose (Milchzucker) zu verdauen, kommt bei schweren Krankheitszuständen oft zum Erliegen. Falls sie nicht vertragen wird (z.B. im akuten Entzündungsschub), sollte man längere Zeit auf ungesäuerte Milch(-produkte) verzichten. Eine Milcheiweißunverträglichkeit tritt bei Colitis ulcerosa häufiger auf als bei Morbus Crohn. Lebensmittel, die außerdem Lactose in unterschiedlicher Menge enthalten, sind:
Fleisch, Fisch und Eier sollten sparsam verwendet werden.
Alle 3 sind hochwertige/konzentrierte Eiweißträger. In der Bundesrepublik ist die Eiweißversorgung über Fleisch mehr als gedeckt.
Da Fleisch und Fleischprodukte keine Ballaststoffe enthalten, entwickeln sie bei Menschen mit Morbus Crohn oder Colitis oft einen stopfender Effekt. Kombiniert mit einer evtl. verminderten Verdauungsleistung kann es in tieferen Darmabschnitten zur Ausbildung von Fäulnisprodukten kommen, die unangenehm sind. Auf Fisch sollte ein- bis zweimal in der Woche zurückgegriffen werden. Seefisch ist ein guter Jodlieferant. Das Eiweiß ist hochwertig und bekömmlich.
Die tägliche insgesamt verzehrte Menge an Fett sollte (wie auch in den allgemeinen Empfehlungen für eine gesunde Ernährung immer wieder
betont) 80 g nicht übersteigen. Da jedoch etwa die Hälfte täglich verzehrten Fettes in "versteckter" Form in Lebensmitteln enthalten ist (z.B. in
Käse, Wurst, Schokolade, etc), sollte das sichtbare Fett (Kochfett, Brotaufstrich) nur 40g ausmachen.
Benutzt werden sollte hochwertiges Öl (Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Sojaöl, Distelöl, nicht gehärtete Margarine (möglichst reich an essentiellen Fettsäuren), frische Sahne und Butter. Nicht empfehlenswert sind Schweineschmalz, Gänseschmalz, Speck, alle gehärteten Margarinen, gebräunte Butter und Mayonnaise.
Bei von einer der beiden Krankheiten Betroffenen spielt das Fett, besonders in akuten Phasen, eine große Rolle. Von besonderer Bedeutung ist
die Fettzufuhr bei Verlust oder sehr starker Entzündung des terminalen Ileums. Die Gallensäurerückresorption geschieht nur unvollständig oder
gar nicht. Es kommt zum Verlust von Gallensäuren.
Die Gallensäureproduktion kommt dadurch zum Erliegen, und das Fett kann nicht mehr verdaut werden. Es kommt zu Durchfällen und
Fettstühlen.
MCT-Fette
MCT-Fette (mittelkettige Triglyceride) benötigen keine Gallensäuren, um resorbiert zu werden. Sie enthalten zwar keine essentiellen Fettsäuren, sind aber, durch ihre recht hohe Energiedichte, gut geeignet, das Körpergewicht zu erhalten. Beim Einsatz von MCT-Fetten ist jedoch einiges zu beachten:
Union Deutsche Lebensmittelwerke GmbH
Jeder Mensch sollte täglich ca. 1,5 l trinken.
Am besten ist es, die Getränke zwischen den Mahlzeiten langsam und schluckweise zu trinken.
Zucker in Maßen konsumiert wäre kein Problem. Schwierig wird es erst dadurch, daß der Durchschnittsbürger zuviel (4-6 EL/Tag) Zucker ißt.
Da Zucker ein reiner Energielieferant ist, ohne Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe zu enthalten, kann über diese Quelle schnell viel Energie
aufgenommen werden.
Bei an Morbus Crohn- und Colitis ulcerosa-Erkrankten kommt neben der Tatsache, daß Zucker Karies verursacht, noch hinzu,
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6. Ernährung in besonderen Situationen
Essen in Gesellschaft
Gelegentliche Ausschweifungen im Restaurant (bewußt genossen) sind o.K. Bei Festen sollte man sich vorher erkundigen, was es gibt, und evtl. zu Hause eine Kleinigkeit Vorratessen. Bei Freunden spezielle Lebensmittel (z.B. ceres) einfach mitbringen. Selektiv essen. Wenn Sie eine Speise nicht vertragen, einfach von einer anderen mehr essen.
Der Urlaub
Essen auf der Arbeitsstelle
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7. Ernährung während einer akuten Phase (Entzündungsschub)
Während eines akuten Entzündungsschubes wird oft auf künstliche Ernährung zurückgegriffen, um den Darm ruhig zu stellen und die Versorgung
mit allen wichtigen Lebensmittelinhaltsstoffen zu gewährleisten.
Dann beginnt ein langsamer Kostaufbau, der zum Ziel hat, Symptome, wie Bauchschmerzen, Durchfall und Blähungen, zu minimieren.
Während eines Entzündungsschubes ist der Nahrungsbedarf erhöht, da die Nahrung schlechter ausgenutzt wird und der Heilungsprozeß
vermehrte Energien benötigt.
Ballaststoffe belasten in dieser Zeit den Darm zu sehr. Die Kost sollte daher ballaststoffarm sein. Da Fisch, Fleisch, Eier (weich gegart) im Darm fast vollständig resorbiert werden, sind sie hier empfehlenswert. Bei einer Milchunverträglichkeit ist auf Milch ganz zu verzichten. 7.1 Teefasten
Im akuten Fall ist es manchmal ratsam, nichts zu essen und nur Tee zu trinken, um den Darm ruhigzustellen. Geeignet ist ungesüßter Tee aus Fenchel, Kümmel, Kamille, Pfefferminze, Lindenblüten, Apfelschale und Anis.
7.2 Strenge Sonderkost
Oft ist es in der Anfangsphase der Besserung nützlich, Nahrung in passierter oder fein zerkleinerter Form zu sich zu nehmen. Gegarte
Lebensmittel werden besser vertragen als rohe.
Der Rahmen in dem sich eine solche Kost bewegt, ist folgender:
7.3 Erweiterte Sonderkost
Bessern sich die akuten Krankheitsanzeichen, kann die Kost erweitert werden.
Der Rahmen, indem sich eine solche Kost bewegt, ist folgender:
7.4 Durchfälle
Durchfälle können auch bei chronischen Darmerkrankungen verschiedene Ursachen haben:
In der Apotheke als Elotrans® zu haben. Wenn Sie es selber herstellen wollen: 200 ml Flüssigkeit ½ Tl NaCl (0,7g) 1 Messerspitze Natron (0,5g) 1 Messerspitze KCl (0,3g) 1 geh. Tl Traubenzucker (4,0g)
Bei Durchfällen durch Gallensäureverlust
Keks aus Quarkölteig essen Quarkspeise mit etwas Öl essen (Öl bindet die Gallensäuren und verhindert dadurch den Durchfall)
Bei Durchfällen durch Ernährungsfehler
Durchfälle durch Aufregung, Streß, Überforderung 7.5 Gestörte Oxalsäureresorption
Nach operativer Entfernung des terminalen Ileums oder auch bei ausgedehntem Befall dieses Darmabschnittes, nimmt der Körper vermehrt
Oxalsäure auf. Dies birgt die Gefahr der Oxalsäuresteinbildung im Nierenbecken. Deshalb sollten oxalsäurereiche Lebensmittel gemieden werden.
Calcium verhindert die Oxalsäureaufnahme in den Darm, daher sind gesäuerte Milchprodukte oder fettarme Milch zu empfehlen.
Oxalsäurereiche Lebensmittel sind
Wenig Oxalsäure ist enthalten in
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